Dieser Artikel ist ursprünglich in der Ausgabe 03/15 des Magazin Coach-In erschienen.

Sie liegt wach im Bett und grübelt, denkt über ihren Job nach. Freude bereitet ihr die Arbeit schon einige Zeit nicht mehr. Immer wieder das gleiche. Die gleichen Probleme, die gleiche Arbeit.  Aber etwas zu ändern, dazu ist sie nicht wirklich bereit. Eigentlich sind die Kollegen ja eh nett. Eigentlich verdient sie ja auch nicht so schlecht. Andere wären froh, wenn sie so eine Arbeit hätten. Die Zeit vergeht. Irgendwann kommt dann die innere Kündigung und sie geht nur noch arbeiten, weil sie Geld verdienen muss. Zunehmend wird sie frustrierter und passiver. Jetzt noch was verändern? „Nein, das geht nicht mehr“, sagt sie und wird krank.

Wenn eine Pflanze aufhört zu wachsen, stirbt sie.  Ein Organismus wächst oder geht zugrunde. Genauso ist es mit Unternehmen, Technologien oder eben auch mit uns Menschen. Was passiert, wenn man sich nicht weiterentwickelt?  Beispiele gibt es dafür unzählige, wie z.B. Nixdorf Computer konnte dem grundlegenden Wandel in der Computer- und Elektronikbranche nicht folgen  und hat wichtige Markttrends wie den Siegeszug der Personal Computer verpasst. Das einstmals so erfolgreiche Unternehmen musste veräußert werden. Mit Menschen ist das ganz ähnlich. Wenn sie aufhören sich weiterzuentwickeln, geht ihnen der Lebenssinn verloren. Sie sind frustriert, depressiv oder scheintot.

Sich weiterzuentwickeln ist im Menschen ganz tief angelegt. Babys bereiten sich ein ganzes Jahr vor, damit sie aufrecht stehen und gehen können. Wie oft fallen sie hin, stehen wieder auf und versuchen es aufs Neue. Bis sie es geschafft haben. Und dann strahlen sie die Eltern an. Geschafft!

Mit den Jahren verlieren viele Menschen die  Begeisterung Neues zu lernen. Ja, viele haben sogar Angst davor. Wie kommt es dazu? Prof. Dr. Gerald Hüther sagt in seinem Vortrag „Was es braucht, damit Lernen ein Leben lang glücklich macht“, dass kleinen Kindern täglich 50 – 100-mal ein Sturm der Begeisterung ins Gehirn schießt. Das Gehirn lernt aber nur das, was fürs Hirn bedeutsam ist. So bilden sich im Gehirn neue Strukturen.  Die Phase der Kindheit, dient dazu herauszufinden, was alles möglich ist bzw. was nicht geht. Lernen (und ist nicht nur Wissen gemeint) findet immer nur dann statt, wenn etwas „unter die Haut“ geht. Es werden sogenannte somatische Marker gesetzt. Wir kennen das: Der Atem stockt, das Herz fängt an zu rasen, die Hände werden feucht, die Knie werden weich, wir spüren Schmetterlinge im Bauch. Der Körper zeigt Reaktionen sowohl in positiv wie auch im negativ bewerteten Situationen.

Wir machen in der Schule oder irgendwo anders bestimmte Erfahrungen. Wie bei Frau M. Sie tat sich im Englisch­unterricht schwer. Sie mochte die Lehrerin nicht, die Lehrerin mochte sie nicht. Die Lehrerin zog sie vor allen anderen auf und meinte, sie würde nie eine Fremdsprache richtig lernen. Frau M. entwickelte  einen Glaubenssatz, der hieß: „Ich bin zu doof, um fremde Sprachen zu lernen“. Sie hatte keine Freude am Unterricht. Jedes Mal, wenn sie vorlesen musste oder zur Prüfung kam, verstärkte sich ihr Glaubenssatz (mit den dazu gehörigen körperlichen Reaktionen – zittrige Knie, Kloß im Hals, Schweißausbruch). Die Note war dementsprechend schlecht. Mit 18 ging Frau M. als Au-Pair nach Italien, sie sprach kein Wort Italienisch und tat sich in der Tat schwer die Sprache zu lernen. Sie war schon ein halbes Jahr da und ihr Wortschatz beschränkte sich auf ein paar wenige Sätze. Sie war ja schließlich da um mit den Kindern Deutsch zu sprechen. Und dann passierte es: Sie lernte einen jungen Mann kennen. Der sprach weder Deutsch noch Englisch. Und plötzlich war das Interesse die fremde Sprache zu lernen sehr groß. Sie konnte sich binnen weniger Wochen auf Italienisch unterhalten. Warum? Weil ihr Gehirn einen Sturm der Begeisterung abfeuerte, wenn sie mit ihm die fremde Sprache lernte. Es war plötzlich bedeutsam geworden, eine fremde Sprache sprechen.

Verantwortlich für unseren Lernerfolg ist das Limbische System:

  • Es vermittelt Motivation, Affekte und Gefühle
  • bewertet alles, was durch uns und mit uns geschieht, danach,
    • ob es gut/ vorteilhaft/ lustvoll war und wiederholt werden sollte oder
    • ob es schlecht/ nachteilig/ schmerzhaft war und vermieden werden sollte
  • fragt unbewusst: Was spricht dafür, dass sich Hinhören, Lernen, Üben etc. lohnen?

Es kommt jedoch noch etwas dazu: die Komfortzone. Wenn wir etwas Neues lernen wollen oder etwas Neues beginnen, dann müssen wir unsere Komfortzone verlassen. Wir Menschen sind „Gewohnheitstiere“. Wir lieben Routinen, Rituale und Strukturen. So fühlen wir uns sicher. Wir kennen uns mit unserem Alltag aus. Wir wissen, wie unser Leben funktioniert. Hier finden wir – oberflächlich betrachtet – Stabilität.

Wir haben unseren Alltag danach ausgerichtet. Jeder Mensch hat sein ganz bestimmtes Morgen-Ritual entwickelt. Aufstehen, duschen, frühstücken oder so. Und hoffentlich kommt nichts dazwischen, was unsere Routine durcheinander bringt. Dann könnte der Tag nämlich schon gelaufen sein. Das wirft so manchen aus der Bahn. Unser limbisches System hat bewertet: schlecht! Das stört unsere Komfortzone. Wir müssen etwas anderes tun. Wollen wir aber nicht.

Warum bleiben wir so gerne in unserer Komfortzone? Routinen bieten uns Halt und Geborgenheit. Es haben  sich im Laufe unseres Lebens unsichtbare Regeln gebildet,  Glaubens­sätze verfestigt. Neues wagen, bedeutet Risiko. Da kommen unsere Glaubenssätze oder Regeln zum Vorschein. „Was werden wohl die Nachbarn denken?“, „Dafür bin ich schon zu alt!“, „Bin ich gut genug, um so etwas zu machen?“ usw. Allein der Gedanke an Veränderung lässt bei vielen den Blutdruck in die Höhe schnellen, das Herz rasen oder die Stimme versagen.

In der Komfortzone vermeiden Menschen vor allem die  Anstrengung und den damit verbunden Schmerz und die Angst vor Unsicherheit. Die Komfortzone ist behaglich, wenn man sie immer mal wieder aufsucht. Sie wird für uns erst dann zum Problem, wenn wir aus Angst vor dem Unangenehmen, ein generell notwendiges Handeln unterlassen:

  • Sie sollten Sport betreiben, der Arzt meint es wäre gut für Ihren Blutdruck.
  • Sie wollten immer schon mal alleine auf Reisen gehen und ein Buch darüber schreiben
  • Sie sind schon seit Jahren mit Ihrer Arbeitsstelle unzufrieden und sollten sich nach einer neuen Stelle umsehen

Sie finden viele Ausreden, warum Sie noch immer nicht damit begonnen haben. Sie müssten sich ja vielleicht anstrengen. Und es gibt ja auch immer ein Risiko dabei. Sich zu verletzen, die neue Stelle ist vielleicht doch nicht so toll usw…

Für viele Menschen ist das Verharren in der Komfortzone eine tief verwurzelte Gewohnheit, in der sie alles vermeiden, was schmerzhaft sein könnte. Doch natürlich fühlen Sie sich dabei nicht wirklich gut. Sie spüren eine innere Unruhe, fühlen sich eingeengt oder langweilen sich. Sie stagnieren. Ein schleichendes Gefühl der Unzufriedenheit, der Langeweile, der inneren Leere wird spürbar. Ihr Belohnungs­zentrum im Gehirn schreit nach Futter.

Die Grenze unserer Komfortzone ist unsere Persönlichkeit. Eine Erweiterung der Grenze bedeutet Wachstum. Neues Lernen ist aber immer auch mit Anstrengung verbunden. Sie müssen Ihre Komfortzone verlassen.

Ganz egal ob Sie ein neues Haus wollen, ein neues Instrument oder eine Fremdsprache lernen wollen,  ob Sie einen Marathon laufen wollen oder ein neues Handy ausprobieren: Zuerst ist es unbekannt, Sie müssen sich mit dem Thema auseinandersetzen und üben, üben, üben. Und Sie müssen aushalten, dass es nicht gleich so funktioniert, wie Sie vielleicht dachten. Das ist der Schmerz.

Mein Vater hat mit 80 sein erstes I-Phone gekauft. Und jeden Tag freut er sich, wenn etwas klappt oder er ärgert sich, wenn es nicht funktioniert. Aber er bleibt dran, ist weg gegangen von Gewohntem (Tastenhandy für Senioren) und übt und übt und übt. Es macht ihm Freude mit seinen Enkelkindern über WhatsApp zu kommunizieren. Die Enkelkinder sind begeistert, dass der alte Opa ihnen Bilder und Nachrichten schickt. Und sie unterstützen ihn, wenn er Fragen hat.

Das Leben bietet Ihnen unendlich viele neue Möglichkeiten. Sie locken mit dem Reiz des Neuen, aber es tauchen immer auch Hindernisse auf. Wenn Sie etwas Neues lernen oder sich verändern wollen, müssen Sie das Bekannte verlassen und den unbequemen Weg ins Unbekannte einschlagen. Sie wissen nicht, was Sie dort erwartet und ob Sie den neuen Herausforderungen gewachsen sind.

Deshalb bleiben wir alle oft lieber im bekannten Umfeld der Komfortzone, das wir unter Kontrolle haben. Dort ist es kuschelig und gemütlich – auch wenn wir wissen, dass wir uns das oft nur vormachen. Und eines ist klar: Wer in der Komfortzone verharrt, der ist schon alt! Was jedoch nichts mit den Lebensjahren zu tun hat.

Wie erkennen Sie nun, ob Sie es sich in der Komfortzone schon bequem gemacht haben? Sie können es daran erkennen, dass Sie

  • Nur noch in Routinen leben
    Jeden Samstag zu Ihrem Lieblings-Italiener essen gehen. Jeder Versuch Ihrer Freunde Sie zu einem Thailändischen Restaurant zu begleiten, endet mit Ärger. Bei dem Italiener gibt es immer was Gutes zu essen. Bei dem Thailänder wisse man ja nie….
    Jeden Sommer nach Kirchbachstetten fahren. Da hat man Ihnen schon die silberne Ehrennadel verliehen für 25 Jahre Treue. Das alles ist allerdings erst dann bedenklich, wenn Sie damit unzufrieden sind!
  • Ihr Denken wird enger und unflexibler
    Sie lehnen Neues ab. In der Firma hören Sie sich Sätze sagen, wie „Das haben wir immer schon so gemacht“ oder „Da könnte ja jeder kommen“ oder „Ich hab ja gleich gesagt, das funktioniert nicht“.
  • Sie wollen Neues nur, wenn es ohne Anstrengung funktioniert.
    Sonst wollen Sie es nicht. Dafür haben Sie zig Erklärungen parat.

Warum es wichtig ist Neues zu wagen und seine Komfortzone zu verlassen

In  unserer Konsumgesellschaft ist das Streben nach Bequemlichkeit  schon zu einem gesellschaftlichen Wert geworden. In Unternehmen gehen Veränderungen nur schleppend voran, da zu viele Mitarbeiter ihre Komfortzone nicht verlassen. Viele Menschen sind mit ihrem Leben unzufrieden, ändern aber nichts daran. Der Wissenschaftler und Autor Ran Zilca beschreibt das so:

“We live in a society where comfort has become a value and a life goal. But comfort reduces our motivation for introducing important transformations in our lives. Sadly, being comfortable often prohibits us from chasing our dreams.

Many of us are like lions in the zoo: well-fed but sit around passively stuck in a reactive rut. Comfort equals boring shortsightedness, and a belief that things cannot change. Your comfort zone is your home base, a safe place not to stay in, but to return to, after each exhausting and exhilarating expedition through the wilderness of life.

Take a look at your life today, if you are enjoying a shelter of comfort, break through it and go outside where life awaits.”    – Ran Zilca in Psychology Today

Versuchen Sie bei nächster Gelegenheit Ihre Komfortzone zu verlassen. Ist das was Sie tun, wirklich das, womit Sie glücklich, erfolgreich und zufrieden sind? Was wollten Sie immer schon mal machen und haben es nicht getan? Fangen Sie an! Außerhalb Ihrer Komfortzone passieren die magischen Dinge! Hier sind einige einfache Methoden, die Sie dabei unterstützen:

1. Best case –Szenario – Sich das Beste ausmalen, was passieren kann
– Joggen macht Ihnen so viel Spaß, dass Sie beschließen einen Marathon zu laufen. Sie trainieren so motiviert und am Ende laufen Sie Ihren ersten Marathon in einer fabelhaften Zeit. Ihre Familie und Ihre Freunde bewundern Sie!
– Das neue Haus ist ein Traum! Sie haben Platz, um endlich ein Musikzimmer einzurichten. Ihre Kinder können im Garten spielen und Ihre Frau hat einen eigenen Raum, wo sie sich zurückziehen kann.
– Der neue Job ist genau das, wovon Sie immer geträumt haben. Er ist abwechslungsreich, die Kollegen sind nett, das Betriebsklima passt und mit dem Chef kommen Sie ausgesprochen gut aus!
Sie schaffen das! Das ist Motivation pur! Begeisterung!

2. Erzählen Sie Ihren Freunden davon – Holen Sie sich Unterstützung

– Zu Zweit oder in der Gruppe Laufen macht mehr Spaß. Fragen Sie Ihre Freunde oder suchen Sie sich eine Laufgruppe.

– Reden Sie nur mit den Freunden, die Sie positiv unterstützen. Negativ denkende oder Pessimisten meiden Sie. Es gibt mit Sicherheit in Ihrem Freundeskreis, Menschen die gute Erfahrungen beim Hauskauf/-bau gemacht haben.

– Überlegen Sie, wie Ihre Freunde Sie in der Vorbereitung zur Bewerbung unterstützen könnten. Vielleicht probieren Sie das Bewerbungsgespräch einmal aus,

3. Formulieren Sie Ihr Ziel und schreiben es sich auf, machen Sie eine Zielkollage. Kleben Sie dieses Blatt auf den Badezimmerspiegel oder irgendwohin, wo Sie es jeden Tag sehen

4. Machen Sie kleine Schritte und belohnen Sie sich. Unterteilen Sie Ihr Ziel in kleine Teilschritte. Was ist der erste und kleinste Schritt, den Sie gehen können? Wenn Sie den ersten Schritt geschafft haben, feiern Sie, belohnen Sie sich. Erzählen Sie anderen davon.

5. Worst-Case-Szenario
Und zu guter Letzt können Sie sich auch das Schlimmste vorstellen, was passieren kann. Überlegen Sie sich bis ins kleinste Detail, was alles schief gehen könnte. Wobei: So schlimm wird es mit Sicherheit nicht werden!

Bevor Sie nun aber eine Entscheidung treffen Ihre Komfortzone zu verlassen und den ersten Schritt zu tun, sollten Sie noch prüfen, in welchem inneren Zustand Sie sich befinden.

Kaum jemand ist sich darüber im Klaren, wie sehr unser innerer Zustand das eigene Handeln wirklich beeinflusst. Besonders dann, wenn es an der Zeit ist wichtige Entscheidungen zu treffen oder kreative Lösungen zu finden. Sie sollten sich bewusst machen, in welchem inneren Zustand Sie sich gerade befinden.

Waren Sie schon mal emotional geladen, gestresst oder hungrig und mussten währenddessen eine Entscheidung treffen? Wie ist diese Entscheidung ausgefallen?

Kennen Sie das? Man ist frustriert und möchte sich unbedingt etwas kaufen. Und man kauft sich irgendwas. Waren Sie zufrieden mit dieser Entscheidung  oder bereuten Sie es im Nachhinein? Ich habe solche Frustkäufe immer bereut.

Sobald wir uns in einem besonders positiven oder negativen Zustand befinden, ändert sich unser Urteilsvermögen und wir können keine klaren Entscheidungen mehr treffen. Denken Sie einmal an verliebte Menschen, mit der rosaroten Brille, treffen sie nicht immer die klügsten Entscheidungen.

Was wirkt auf unseren inneren Zustand alles ein?

      • Erfahrungen / sog. Referenzerlebnisse [Wurde  ich als Schülerin ausgelacht]
        (abgespeichert in Bildern, Geräuschen) [oder wurde ich gelobt]
      • Glaubenssätze – Glaubenssystem [Ich bin dumm oder ich bin großartig]
        (was denke ich in der Situation von mir)
      • Konzepte (Werte) [Brave Mädchen sind unauffällig –  Jetzt erst recht]
      • Selbstbild [ich bin klein und unauffällig  – ich bin ein bunter Vogel]

All das spiegelt sich in unserer Körpersprache = Körperhaltung, Mimik, Gestik, Augen  wider. Hier ist nun einer der größten Hebel für Erfolg oder Misserfolg. Denn unsere Körpersprache (also unsere nonverbale Kommunikation) bestimmt, wie andere über uns denken und fühlen. Aber unsere Körperhaltung bestimmt auch, wie wir über uns denken und fühlen. Es geht also in beide Richtungen.

Die  amerikanische Sozialpsychologin Amy Cuddy hat nun in Studien herausgefunden, dass wir über unsere Körperhaltung unseren inneren Zustand beeinflussen können.

Wir unterscheiden hier zwischen der sogenannten

High-Power-Pose                  Sieger-Haltung

Low-Power-Pose                   Verlierer-Haltung

Unsere Körperhaltung beeinflusst unsere Hormone (unsere Biochemie im Körper).

So hat sie in der Studie festgestellt, dass bei Menschen nach 2 Minuten in der High-Power-Pose der Testosteron-Spiegel um 20 % anstieg und bei Menschen in der Low-Power-Pose um 25 % sank.

Umgekehrt ist bei den Menschen in der Sieger-Haltung der Cortisolspiegel gesunken und bei Menschen in der Verlierer-Haltung angestiegen. (Testosteron ist das Dominanz-Hormon, Cortisol das Stresshormon)

Und das nach nur zwei Minuten. Man hat auch herausgefunden, dass auch Blinde, die nie sehen konnten, bei Erfolg die Arme hochreißen.

In einer weiteren Untersuchung hat Amy Cuddy mit ihrem Team 45 Menschen bei einem Bewerbungsgespräch beobachtet. Diese wurden in zwei Gruppen geteilt. Die eine Hälfte hat kurz vor dem Bewerbungsgespräch zwei Minuten in der Sieger-Haltung verbracht, die andere Hälfte in der Verlierer-Haltung. Die Chefs wurden von diesem Experiment nicht informiert. Diese haben sich ausschließlich für Bewerber der High-Power-Pose-Gruppe entschieden. Warum? Weil diese Menschen sicher in ihrem Auftreten wirkten, präsent, authentisch und voller Energie.

So können Sie sich über Ihre Körperhaltung in einen besseren Zustand bringen.

Sie können sich aber auch selbst beeinflussen, indem Sie an bestimmte Ereignisse denken. Denken Sie einmal an ein schönes, richtig wunderschönes Erlebnis in Ihrem Leben: Versetzen Sie sich ganz hinein. Schließen Sie einmal die Augen und nehmen Sie wahr, was sie alles sehen, welche Bilder da auftauen, hören Sie Stimmen oder andere Geräusche und nehmen Sie wahr, was Sie vielleicht in dem Moment zu sich sagen. Spüren Sie in den Körper hinein: Wie fühlt sich ihre Bauch- und Magenregion an, wie fühlt sich der Brustbereich an, wie ihr Gesicht, wie ihre Augen?

Wenn Sie jetzt was Neues beginnen müssten? Wie geht es Ihnen dann bei diesem Gedanken? Gut – Sie haben das Gefühl, es zu schaffen.

Umgekehrt, d.h. bei negativen Erlebnissen funktioniert das natürlich auch. Aber das wollen wir natürlich nicht.

Sie können also, wenn Sie an das Verlassen Ihrer Komfortzone denken, sich selbst steuern und Ihr Limbisches System austricksen.

Und wenn Sie es alleine nicht schaffen, dann nehmen Sie sich einen Coach. Dieser lädt Sie ein, ermutigt und inspiriert Sie Ihre Komfortzone zu verlassen. Sie oder er begleitet Sie dabei einen wichtigen Wachstumsschritt zu wagen, an Stelle unmerklich alt zu werden.

 

Bild: Shutterstock – Bildnummer:170464124 Urheberrecht: Andreey

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