Wie Routinen Ihren Führungsalltag beeinflussen
Der Sportpsychologe Hans-Dieter Hermann sagt, dass „Routine“ die größte Gefahr für Spitzensportler und Führungskräfte sei. Warum das so ist, das lesen Sie heute in meinem neuen Blogartikel.
Routine ist erprobtes, gewohnheitsmäßiges, übliches Handeln. Routinen sind für uns Menschen ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Wie so viele Dinge im Leben hat aber auch die Routine zwei Seiten.
Die eine Seite bei Routinen, die sich positiv auf unser Leben auswirkt, ist die, dass wir durch gewohnheitsmäßiges Handeln nicht dauernd nachdenken müssen, wie wir etwas tun. Denken Sie zum Beispiel an Zähneputzen. Für die Gesundheit der Kinder ist es wichtig, dass wir ihnen schon im frühen Alter eine Routine beibringen, damit sie ihre Zähne richtig putzen. Das Putzen muss zur Gewohnheit werden. So, dass sie gar nicht mehr nachzudenken brauchen, wie es richtig funktioniert. Wir haben also einen erprobten Ablauf, den wir den Kindern beibringen. Zweimal täglich Zähneputzen. Das machen wir dann ein Leben lang (hoffentlich J). Meist ohne darüber nachzudenken. Das haben wir ja irgendwann einmal gelernt.
Der Nachteil bei routinemäßigen Handlungen ist, dass wir eben nicht darüber nachdenken, ob es (schon oder vielleicht) einen besseren Weg gibt, diese Handlung durchzuführen. Die zweite Gefahr, die lauert, ist die, dass wir in dieser Routine nachlässig werden. Wir denken, „Ach, das können wir eh“ und verlieren unsere Achtsamkeit. Das wäre für einen Spitzensportler ziemlich fatal. Stellen Sie sich einmal einen Formel-1-Fahrer oder einen Ski-Abfahrts-Fahrer vor, die bei Höchstgeschwindigkeiten denken „Ach, das kann ich eh“ und nicht mehr genug achtsam und aufmerksam sind.
Genau das Gleiche gilt für Führungskräfte. Sich und seine Handlungen oder bestimmte Arbeitsabläufe immer wieder zu hinterfragen. Stellen Sie einmal vor, niemand hätte bestimmte Handlungen oder Dinge hinterfragt. Die Menschheit hätte niemals besser werden können. Genauso wie ein Sportler sich immer wieder fragen muss, was er anders machen könnte, um noch schneller oder besser zu sein, sollte Sie sich als Führungskraft die Frage stellen: „Ist das noch die richtige Art und Weise wie wir das tun. Oder gibt es eine bessere Möglichkeit dafür“.
„Das haben wir immer schon so gemacht“ ist ein beliebter Satz, wenn Führungskräfte neu wo hinkommen und Arbeitsabläufe hinterfragen. Ja, gut, aber passt es auch noch heute? Gibt es eine bessere Möglichkeit es zu tun? Gewohntes regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen, um zu schauen, ob es so noch richtig ist, ist eine wichtige Aufgabe für Führungskräfte, um erfolgreich zu sein oder zu bleiben.
Oft wird eher nach den Ursachen im Äußeren gesucht, wenn der Erfolg nachlässt oder ausbleibt. Die Wirtschaftskrise, die Kunden, das Management etc. Das ist auch bequemer. Denn so muss ich nichts verändern.
Aus Routinen rauszukommen, bedeutet Gewohntes aufzugeben und vermittelt erst einmal Unsicherheit und es fühlt sich vielleicht komisch an. Probieren Sie mal folgendes: Verschränken Sie Ihre Arme vor der Brust. Welche Hand ist oben, welche unten? Auf der rechten oder linken Seite? Wie fühlt es sich an? Sie denken wahrscheinlich „wie soll sich das anfühlen“ – ganz normal natürlich – gewohnt! Jetzt probieren Sie es mal umgekehrt. Wie, Sie sind verwirrt, es geht nicht. Natürlich geht es. Aber es ist ungewohnt und es fühlt sich komisch bzw. anders an.
Genau so fühlt es sich für Ihre Mitarbeiter an, wenn ein neuer Prozess oder ein neuer Arbeitsablauf eingeführt wird. Erst einmal ist ungewohnt. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter dabei, dass es sich bald wieder gut und gewohnt anfühlt. Geben Sie ihnen Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
Hinterfragen Sie als Führungskraft auch Ihre eigenen Handlungsmuster. Es sind nicht immer die Abläufe im Außen. Auch unsere inneren Abläufe sollten immer wieder hinterfragt werden. Einer der bestzahlten Manager im Silicon-Valley erzählte, dass er jeden Tag einen anderen Weg in die Arbeit fährt, um nicht in ein Routineverhalten zu kommen. Unser ganzer Tagesablauf steckt voller Routinen. Stellen Sie Ihre regelmäßig auf den Prüfstand. Mein Tipp: Nehmen Sie sich in den nächsten 3 Wochen täglich eine Aufgabe vor und fragen Sie sich, ob Sie diese Aufgabe anders besser machen könnten.
Sie wissen ja, mit einem geschärften Werkzeug lässt es sich besser arbeiten. Darum „Führungskompetenz neu schärfen“ – gerne unterstütze ich Sie dabei, wenn Sie das möchten. Schreiben Sie mir mail@ulrike-horky.de oder melden Sie sich zu einer kostenloses Online-Coaching-Session auf www.ulrike-horky.de an.
Viel Erfolg bei der Umsetzung
Ihre Ulrike Horky
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